Stettener Weingut “Karl Haidle” für die beste Riesling-Kollektion ausgezeichnet und belegt mit 2019 Stettener Stäudlen Riesling zweiten Platz

Moritz Haidle sieht sich auf seinem Weg bestätigt. Zusätzlich zu einem zweiten Platz wurde das Stettener Weingut Karl Haidle, das er mittlerweile in der dritten Generation leitet, auch noch für die beste Riesling-Kollektion ausgezeichnet. Dabei handelt es sich nicht um irgendeine Auszeichnung. Bei dem Weinwettbewerb „Best of Riesling“ handelt es sich um eine der ältesten und renom-miertesten Wein-Auszeichnungen in Deutschland. Insgesamt über 2400 Rieslingweine aus aller Welt stellten sich einer Expertenjury aus Önologen, Fachhändlern, Sommeliers und Journalisten. Sie verkostete an insgesamt neun Tagen die zum Wettbewerb angemeldeten Rieslinge verdeckt, bewertete sie und prämierte die besten.
Moritz Haidles ,,2019 Stettener Stäudlen Riesling“, der in der Kategorie IV, also beim Lagen-Riesling, trocken mit moderatem Alkoholgehalt mit 93 von 100 möglichen Punkten einen zweiten Platz erreichte, befindet sich in bester Gesellschaft zwischen dem „2019 Riesling Wurmberg“ aus dem Weingut Dautel aus Bönnigheim auf dem ersten und dem „2019 Escherndorf am Lumpen 1655“ des Weinguts Rainer Sauer aus dem fränkischen Escherndorf auf dem dritten Platz. Dass sein Stäudlen ausgezeichnet wurde, das hatte Moritz Haidle bereits im Vorfeld der heuer digital übertragenen Preisverleihung erfahren. Sie stand unter der Schirmherrschaft der erst wenige Wochen als Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz amtierenden Daniela Schmidt. Kalt erwischt wurden Haidlesn aber, als am Ende der Preisverleihung das Weingut Karl Haidle mit dem Erzeugerpreis für das beste Gesamtsortiment ausgezeichnet wurde, den die Vereinigung Pro Riesling und der renommierte Meininger Verlag gemeinsam vergeben. “Bereits im vergangenen Jahr”, fasste Christian Wolf, der Verkostungsleiter von Best of Riesling, zusammen, “haben wir das riesige Potenzial des Jahrgangs 2019 gesehen. Die jetzt  verkosteten Rieslinge aus 2019 zeigen, dass die Weine durch die Flaschenreife jetzt ihre Größe zeigen. Der Jahrgang 2020 ist aus unserer Sicht sehr spannend. Einige Weine bestechen schon jetzt im sehr jungen Stadium, aber auch hier wird noch viel zu erwarten sein.”
Stetten ist nach Überzeugung von Moritz Haidle ein idealer Standort für Rieslingreben. Aus diesem Grund ist er auch dabei, das Weingut „umzukrempeln“, hin zu Riesling und Lemberger. Bereits sein Vater, referierte er am 29. Juli in einem Pressegespräch, hatte schon einen Rieslinganteil von 40 Prozent an der Rebfläche und hat sich mit seinem Stettener Pulvermächer, Pfeffer und Häder einen Namen gemacht. Mittlerweile habe der Riesling im Anbau 50 Prozent überschritten, 25 Prozent fielen auf Lemberger, der Rest verteile sich unter anderem auf Spätburgunder, Trollinger,
Sauvignon Blanc und auch die Traditionsrebe Kerner, die sein Großvater einst im Remstal etablierte und auf die man schon aus Traditionsgründen nicht ganz verzichten könne. Allerdings, betonte Haidle, helfe Vielfalt nicht weiter bei dem sich grundlegend verändernden Weinmarkt.
Die klassische Laufkundschaft, die mit dem Auto im Weingut vorfährt und sich den Kofferraum mit Weinkisten füllt, werde immer seltener. Stattdessen gewinne der Fachhandel, auch der Export, immer mehr an Bedeutung. Und um dort wahrgenommen zu werden, müssten sowohl ein Weingut wie auch ein Weinort ihr eigenes, unverwechselbares charakteristisches Profil entwickeln. Dieses Profil müsse den geologischen Gegebenheiten des Standorts entsprechen, Charakteristik finde man aber nur in der Tradition. Deshalb sei es richtig und wichtig, sich auf wenige Rebsorten zu konzentrieren, diese aber dann zu Weinen auszubauen, die eine klare Stilrichtung aufwiesen, sich deutlich voneinander unterschieden und für den Kunden einen starken Wiedererkennungs-
wert auswiesen. „Stetten“, so Haidle, „sollte aus diesem Grund für Riesling stehen, und wir als Weingut für Stettener Riesling.”

Vielen Dank an Wolfgang Gleich für den Artikel in der Waiblinger Kreiszeitung am 31. Juli 2021